Blogeintrag Nr. 18: Ab in den Weinberg: Heute alles zum Thema Riesling

Der Frühling naht mit großen Schritten und daher kommt bald wieder die Zeit für einen frischen und spritzigen Wein: gemeint ist natürlich der Riesling. Wir möchten uns daher dieser Rebsorte heute etwas ausführlicher widmen.

Wo kommt die Rebe her?
Die genaue Herkunft der Rebe ist, wie bei so vielen Rebsorten, noch immer nicht genau geklärt worden. Es gibt jedoch viele Theorien und Forschungen zu diesem Thema. Die wohl gängigste Meinung ist die, dass der Weinbau zunächst durch die Römer in die Rheingegend gelangte. Die römischen Schriftsteller berichteten über verschiedene Rebsorten, welche damals in Italien heimisch waren und durch die Ausweitung des Römischen Reiches auch in andere Gefilde gelangten. Unter den beschriebenen Rebsorten war auch die amineische Rebsorte, welche auffällig stark dem Riesling ähnelt: sie wurde als besonders lebenskräftig, witterungsbeständig und wenig süß beschrieben. Eigenschaften, für welche der Riesling bekannt und beliebt ist. Aufgrund dieser Attribute wurde der vermeintliche Riesling schon früh als „Edelrebe“ bezeichnet. Nachdem die Römer abgezogen waren, blieben die Reben und wurden weiterhin angebaut und kultiviert.

Wo wächst der Riesling?
Riesling wächst vorrangig in Deutschland. Hier wurde er „groß“ und beliebt. Heute wird Riesling jedoch in vielen der weltweiten Anbaugebieten angebaut, sein Potential vor allem in kühleren Gegenden wurde schnell erkannt. In Deutschland wird dem Riesling, dem großen Klassiker der Weißweine, eine sehr hohe Bedeutung beigemessen und in der deutschen Rebsorten Statistik steht der Riesling unangefochten auf Platz eins. Auch in anderen Ländern wird Riesling kultiviert. Die meiste Verbreitung hat er interessanterweise im weit entfernten Australien aber auch in Neuseeland wird er angebaut. Auch in den USA wird Riesling angebaut. Viele der dort ansässigen Winzer kooperieren mit deutschen Winzern und erlangen so immer mehr Wissen über die edle Rebsorte. In Frankreich wird ebenfalls Riesling angebaut, klar, denn auch hier gibt es hervorragende Cool-climate Regionen. Unser Nachbarland Österreich pflanzt ebenfalls Riesling an, allerdings ist die Bedeutung der Rebsorte hier noch recht gering.

Welche Varianten gibt der Riesling her?

Qualitätswein: Der »typische« Riesling hat ein Aroma von Pfirsich und Aprikose oder feinen Apfelaromen. Seine rassige, fast prickelnde Säure beeindruckt und hat eine nachhaltige Wirkung. Für diese Mineralität wird der Riesling sehr geschätzt.

Kabinett: Der Riesling Kabinett hingegen besticht durch seinen leichten Alkoholgehalt, seine fruchtige Süße und Leichtigkeit. Kabinettweine sind, wie auch die anderen Prädikatsweine aus Deutschland, auf der Welt einzigartig und daher so beliebt.

Spätlese: Das Süße-Säure Spiel der Spätlese ist ebenfalls bei Kennern sehr beliebt. Spätlesen unterliegen, wie andere Prädikatsweine auch, strengen Normen. Die Lese darf erst nach der offiziellen Lese stattfinden, dadurch haben die Trauben noch mal mehr Extrakten einlagern können. Die beginnende Edelfäule, in Fachkreisen auch Bortrytis genannt, trägt darüber hinaus zu einem angenehm Aroma bei.

Auslese: Die Auslese hingegen darf noch länger am Rebstock hängen bleiben. Das Lesegut ist vollreif bis überreif, auch hier kann schon Edelfäule mit im Spiel sein. Deswegen können Auslese Weine auch nur in besonders warmen, trockenen Jahrgängen hergestellt werden.

Beerenauslese: Die Weine sind natursüß und werden ausschließlich aus edelfaulen Trauben hergestellt. Bei richtiger Lagerung können die Weine jahrzehntelang auf der Flasche weiter reifen. Beerenauslesen besitzen trotzdem noch eine frische Säure und einen weichen Honigton. Die Ausbeute bei der Lese ist sehr niedrig, denn nur wenige Trauben erreichen die benötigte Qualität.

Trockenbeerenauslese: Das „Elixier“ des deutschen Weinbaus ist die Trockenbeerenauslese. Bei diesem Erzeugnis werden die von Edelschimmelpilz Bortrytis befallenen Trauben am Rebstock hängen gelassen, bis sie soweit eingetrocknet sind, dass sie eigentlich schon als Rosinen gelten können. Diese Qualitäten erreicht man wiederum nur in sehr günstigen Jahren mit feucht warmen, nebeligen Herbsten und auch nur auf manchen Weinbergen.

Eiswein: Das höchste Prädikat der deutschen Qualitätsweinpyramide ist jedoch der Eiswein. Die bereits von der Edelfäule befallenen Trauben werden noch bis weit in den Januar an den Rebstöcken hängen gelassen, bis sie für einige Tage gefroren sind. Die Ernte der Beeren muss ebenfalls im gefrorenen Zustand erfolgen. Der Saft aus den gefrorenen Trauben kann nur mithilfe von starkem Druck aus den Beeren gepresst werden. Trotzdem bleibt ein Großteil des gefrorenen Wassers in den Beeren zurück, weswegen die Ausbeute bei der Eiswein Herstellung sehr gering und umso begehrter ist.

Nun wünschen wir Ihnen viel Freude beim nächsten Glas Riesling und hoffen Sie sind rundum informiert!


Kommentar schreiben

Die mit einem * markierten Felder sind Pflichtfelder.