Was hat es eigentlich mit dem Barrique-Wein auf sich?

holzfass-vectorWas hat es eigentlich mit dem Barrique-Wein auf sich?

Wenn von großen Weinen die Rede ist, dann fallen oft die magischen Worte: „Der ist im Barrique gereift!“ Aber was bedeutet das eigentlich und ist Barrique gleich Barrique? Diesen Fragen wollen wir uns im heutigen Blog widmen.

Die Lagerung eines Weines im Barrique wird häufig mißverstanden. Der Holzton, den der Wein dabei annehmen kann, wirkt bei bei qualitativ minderwetigeren Barrique-Weinen oft aufdringlich und dominiert den Geschmack des Weines oder überlagert ihn sogar vollständig. Ja, richtig gehört. Alleine die Reifung im Eichenfass macht noch keinen großen Wein. Der Holzton im Geschmack sollte ganz im Gegenteil nur ein Nebeneffekt der Weinreife im Barrique sein. Bei der Barrique-Lagerung geht es in erster Linie um die Reifung der Gerbstoffe.

Durch die Poren des Holzes findet ein Gasaustausch statt; der durch diesen Austausch bedingte Sauerstoffeintrag lässt die kurzkettigen, bei jungen Weinen noch oft sehr rauhen Gerbstoffe auf ganz natürliche Weise zu langkettigen, weichen Gerbstoffen werden. Das ist die oft gelobte Samtigkeit großer Weine. Besonders hochwertige Weinen brauchen also schon eine gute Basis und dann genügend Zeit im Barrique um sich zu entwickeln und zu reifen.

Seit einiger Zeit ist die Verwendung von Holzchips für die Weinbereitung gesetzlich erlaubt. Der Zusatz von Holz bewirkt einzig die Anreicherung eines Weines mit Holzgeschmack, aber keineswegs den Reifeprozess. Billigweine werden häufig mit Holzchips behandelt, um den Weinen einen hochwertigen Anschein zu geben. Beim Geschmackstest lässt sich aber ohne Probleme feststellen, dass diesen Weinen die für die Barrique-Lagerung typische Verfeinerung der Gerbstoffe gänzlich fehlt.

Auch hier gilt der alte Ausdruck: Gut Ding will Weile haben! In diesem Sinne Salute!

 


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