Blogeintrag Nr. 16: Guter Wein muss erst einmal tief sinken; heute geht es in den Keller!

frescobaldi-g8e41f9e5a_1280Heute schauen wir uns einmal genauer an, was einen guten Weinkeller ausmacht und welchen Veränderungen er sich im Laufe der Zeit unterziehen musste.

In einem Weinkeller werden, wie der Name schon sagt, Weine gelagert. In Holzfässern, Flaschen und heutzutage vermehrt auch in großen Kunststoffbehältern. In großen Weingütern kann sich der Weinkeller sogar über mehrere Stockwerke hinziehen. Allerdings sind diese speziellen Lagerräume üblicherweise immer vollständig unter der Erde zu finden und haben wegen des optimalen Lagerklimas oft auch direkten Kontakt mit dem Erdreich.

Vermutlich wurde der erste Wein bereits vor über 7000 Jahren hergestellt und in Tongefäßen gelagert. Schon damals wussten die Menschen, dass der Wein am besten bei gleichmäßig niedrigen Temperaturen und im Dunkeln gelagert werden sollte. Deshalb wurde der Wein konserviert, in dem die Tongefäße in der Erde vergraben wurden. Der älteste Weinkeller – eine Höhle im heutigen Armenien – wurde von Archäologen entdeckt und ist über 6000 Jahre alt. Um 330 Jahre n. Chr. wurde der erste Weinkeller Deutschlands in der Hochzeit der römischen Kaiserstadt Trier gebaut. Die romantischen alten Gewölbekeller werden seit dem frühen 20. Jahrhundert allerdings immer öfter durch Konstruktionen aus Stahlbeton ersetzt. Wo ehemals die Fasslager – Sockel mit halbrunden Vertiefungen, – lagen, stehen heute oft Edelstahl- oder Kunststofftanks. Die Flaschenlagerung bleibt weitgehend nur noch den teuren und besonders edlen Weinen vorbehalten.

Vier wichtige Bedingungen sollte ein Weinkeller aber auf jeden Fall erfüllen, um Wein optimal lagern zu können.

1. Ein Weinkeller sollte eine gleichmäßige Temperatur halten und keinesfalls 15 Grad Celsius überschreiten. Am wichtigsten jedoch ist eine gleichbleibende Temperatur. Schwankungen zwischen warm und kalt mag der Wein gar nicht und es kann schnell zu einigen unerwünschten Effekten führen.

2. Lichteinfluss, vor allem durch UV-Strahlung, können sich schnell negativ auf Geschmack, Farbe und Geruch des Weines auswirken. Deshalb ist Tageslichteinfall zu vermeiden und künstliche Lichtquellen nur bei Bedarf zu nutzen.

3. In einem Weinkeller liegt die optimale Luftfeuchtigkeit zwischen 75% und 85%. Ist die Feuchtigkeit in der Raumluft höher, fördert dies eine Schimmelbildung an den Korkenoberflächen. Bei zu trockener Luft besteht die Gefahr, dass die natürliche Feuchtigkeit aus den Korken verdunstet. Diese können dann schnell porös werden und den Inhalt der Flasche nicht mehr optimal vor einem Sauerstoffeintritt bewahren, was sich ebenfalls negativ auf den Geschmack auswirken kann.

4. Auch der Umgebungsgeruch spielt eine Rolle bei der Lagerung von Weinflaschen, die mit Korken versehen sind, denn durch diesen kann durchaus ein geringer Teil von Fremdgerüchen von außen in die Flasche und damit auch in den Wein gelangen.


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